Osteoporose ist eine Erkrankung, die durch eine Verringerung der Dichte und Qualität der Knochen gekennzeichnet ist.
Sie schwächt das Skelett und erhöht das Risiko für Frakturen, insbesondere im Bereich der Wirbelsäule, des Handgelenks, der Hüfte, des Beckens und der Schulter. Osteoporose und damit in Zusammenhang stehende Frakturen sind eine wichtige Ursache für Gebrechen und Morbidität.
Einige wichtige Fakten
- Osteoporose, auch als „stille Epidemie“ bekannt, ist ein weltweites Problem.
- Jährlich kommt es weltweit zu 1,6 Millionen Hüftfrakturen. Bis 2050 könnte die Zahl von 4,5 Millionen auf 6,3 Millionen steigen.
- Bei Frauen über 45 Jahren ist die Gesamtzahl an Krankenhaustagen aufgrund von Osteoporose höher als bei anderen Erkrankungen, darunter auch Diabetes und Herzinfarkt.
- Schätzungen zufolge wird nur einer von drei Wirbelbrüchen klinisch gemeldet.
- Frauen, die bereits einen Wirbelbruch erlitten haben, tragen ein erhöhtes Risiko in sich, im darauffolgenden Jahr einen erneuten Bruch zu erleiden.
Was sind die Ursachen der Osteoporose?
Alter: Mit zunehmendem Alter verringert sich unsere Knochenmasse.
Geschlecht: Im Alter über 50 Jahren ist 1 von 4 Frauen und 1 von 8 Männern betroffen.
Genetische Prädisposition: Kindern, deren Eltern an Osteoporose leiden, haben ein erhöhtes Risiko, an Osteoporose zu erkranken.
Ethnische Zugehörigkeit: Weiße und Asiaten sind häufiger von Osteoporose betroffen.
Gewicht: Schlankheit begünstigt die Verringerung der Knochenmasse.
Unausgewogene Ernährung: Unzureichende Nahrungszufuhr von Kalzium, Phosphor und Vitamin D begünstigt den Knochenschwund. Übertriebener Konsum von Alkohol und Koffein wirkt sich schädlich auf die Knochen aus, da er die Ausscheidung von Kalzium über den Urin begünstigt.
Tabakkonsum: Tabak behindert die Aufnahme von Kalzium über die Verdauung.
Körperliche Aktivität: Bewegungsmangel begünstigt Knochenschwund.
Mangel an Sonnenlicht: Vitamin D wird unter Einwirkung der ultravioletten Sonnenstrahlen über die Haut synthetisiert.
Hormonelle Erkrankungen: Defizit an sexuellen Hormonen (Menopause), Störungen der Schilddrüse und der Nebenschilddrüsen, abnorme Ausscheidung von Kortisol.
Medikamentöse Behandlungen: über einen längeren Zeitraum eingenommene hoch dosierte Kortikosteroide, Antikonvulsiva, Antikoagulantien.
Vorzeitige Menopause: d. h. vor einem Alter von 45 Jahren.
Was sind die Symptome der Osteoporose?
Osteoporose ist eine sogenannte asymptomatische Erkrankung, d. h. der
Verlust der Knochenmasse verursacht keinerlei Symptome. Bei vielen
Osteoporosepatienten wird die Erkrankung erst beim
Auftreten von Komplikationen diagnostiziert.
Welche Komplikationen treten bei einer Osteoporoseerkrankung auf?
Die wichtigste Komplikation bei einer Osteoporose sind Frakturen. Am häufigsten treten Frakturen in folgenden Bereichen auf:
- Wirbel
- Hüfte
- Handgelenks
Eine Wirbelfraktur ist durch ein Absacken eines Wirbelkörpers gekennzeichnet. Der Wirbel flacht sich dabei zwischen zwei anderen Wirbeln ab. Diese Art von Fraktur kann zu starken Schmerzen führen. In mehr als der Hälfte der Fälle sind Wirbelbrüche mit keinerlei Symptomen verbunden und können mit einer deutlichen Verringerung der Körpergröße sowie einer Krümmung des Rückens nach vorne, Kyphose genannt, einhergehen.
Wie wird Osteoporose durch den Arzt diagnostiziert?
- Zunächst wird der Arzt Ihnen eine Reihe von Fragen stellen, um die Risikofaktoren für eine Osteoporose zu identifizieren.
- Er wird Ihnen eine Blut- und Urinanalyse vorschlagen.
- Außerdem wird er Ihnen eine Schätzung der Knochendichte des Fersenknochens per Sonografie anbieten.
- Zur Bestätigung der Diagnose Osteoporose wird er eine Osteodensitometrie vornehmen. Dabei handelt es sich um eine radiologische Untersuchung, bei der der Mineralsalzgehalt in den Knochen ermittelt wird.
Zur Festigung der Knochen wird eine ausgewogene und kalziumreiche Ernährung empfohlen.
Kalzium › Ihr Ziel: 1200 mg pro Tag.
Einige Regeln, die Sie befolgen sollten
- Ernähren Sie sich abwechslungsreich.
- Nehmen Sie pro Mahlzeit ein Milchprodukt zu sich.
- Achten Sie darauf, regelmäßig zu trinken und warten Sie damit nicht solange, bis Sie Durst haben.
- Wenn Sie auf Ihr Gewicht achten müssen, essen Sie bevorzugt Lebensmittel mit einem geringen Fettgehalt: Diese enthalten genauso viel Kalzium.
- Nehmen Sie Proteine zu sich, sie helfen dabei, das Kalzium zu binden.
- Vitamin D begünstigt die Kalziumaufnahme durch den Organismus.
Die verschiedenen Kalziumquellen
Kalzium und Mineralwasser:
Mineralwasser kann eine wichtige Kalziumquelle sein.
(Durchschnittlicher Kalziumgehalt in mg)
Stilles Wasser
- Hépar© – 555
- Courmayeur© – 533
- Contrexéville© – 486
- Vittel© – 202
- Évian© – 78
- Volvic© – 12
Kohlensäurehaltiges Wasser
- Contrex Fines Bulles© – 486
- Chateldon© – 383
- Rozana© – 301
- Salvetat© – 253
- Quézac© – 241
- Badoit© – 190
- San Pellegrino© – 185
- Perrier© – 149
- Vichy Celestin© – 103
- Saint Yorre© – 90
Kalzium und Obst und Gemüse:
Sowohl Gemüse als auch Obst, beides mit geringem Kalziumgehalt, aber unverzichtbar für die Zufuhr von Vitaminen, Mineral- und Ballaststoffen, sollte regelmäßig konsumiert werden.
(Durchschnittlicher Kalziumgehalt in mg)
- Spinat (150 mg) – 168
- Brokkoli (150 mg) – 114
- weiße Bohnen, gekocht (150 g) – 90
- Kresse (50 g) – 79
- Sojamehl (50 g) – 77
- Mandeln, getrocknet (30 g) – 75
- Feigen, getrocknet (3 = 40 g) – 64
- grüne Bohnen (150 g) – 60
- Orange (1 = 130 g) – 52
Kalzium und Milchprodukte:
Durch den täglichen Verzehr von Milchprodukten in ausreichender Menge lässt sich der Bedarf an Kalzium decken.
(Durchschnittlicher Kalziumgehalt in mg)
- Emmentaler (30 g) – 356
- Beaufort (30 g) – 312
- Cantal (30 g) – 291
- 1 Naturjoghurt aus Vollmilch – 189
- 1 Naturjoghurt 0 % Fettgehalt – 188
- 1 Früchtejoghurt aus Vollmilch – 162
- Frischkäse 0 % Fettgehalt (100 g) – 126
- Frischkäse 30 % Fettgehalt (100 g) – 115
- Fettarme Milch (100 ml) – 114
Kalzium und proteinreiche Lebensmittel:
Die Zufuhr an Proteinen ist unverzichtbar zum Erhalt der Muskelkraft und zum Schutz der Knochen.
(Durchschnittlicher Kalziumgehalt in mg)
- Sardinen in Öl* (100 g) – 400
- Sardellen in Öl* (100 g) – 200
- Jakobsmuscheln (100 g) – 120
- gekochte Garnelen (100 g) – 115
- Forelle (150 g) – 105
- gekochte Muscheln (100 g) – 100
- Seezunge (100 g) – 100
- Omelett (natur)* (150 g) – 120
- Toastbrot (100 g) – 100
* Lebensmittel mit hohem Vitamin-D-Gehalt
Viele Lebensmittel erhalten natürliches Kalzium. Durch eine abwechslungsreiche Ernährung decken Sie Ihren täglichen Bedarf an Kalzium von 1200 mg pro Tag.
Vitamin D ist unverzichtbar, weil es die Kalziumaufnahme durch den Verdauungstrakt verbessert. Ein großer Teil des Vitamin D wird dabei unter Einwirkung der Sonnenstrahlen durch die Haut produziert.
Es wird daher empfohlen, sich jeden Tag etwa 15 Minuten lang dem Tageslicht auszusetzen (Spaziergang im Freien, Gartenarbeit).
Bleiben Sie aktiv zum Schutze Ihrer Knochen
Durch regelmäßige körperliche Aktivität erhalten Sie Ihr Knochenkapital. Die körperliche Betätigung sollte dabei an Ihren allgemeinen Gesundheitszustand angepasst sein. Halten Sie Rücksprache mit Ihrem Arzt.
Einige Regeln, die Sie befolgen sollten
- Gehen Sie Ihrer körperlichen Aktivität nach, wenn Sie sich fit fühlen. Müdigkeit begünstigt falsche Bewegungen.
- Vermeiden Sie abrupte Bewegungen, denn sie können gefährlich sein.
- Schützen Sie Ihre Wirbelsäule, indem Sie beugende und rotierende Bewegungen begrenzen, da diese die Wirbel schädigen können.
- Achten Sie darauf, während körperlicher Anstrengung nicht den Atem anzuhalten.
- Gehen Sie einer regelmäßigen körperlichen Aktivität nach.
- Das Aussetzen des Trainings führt zu einem schnellen Verlust des positiven Effekts auf Knochen und Muskeln.
Einfache Übungen für zu Hause
Lendenwirbelsäule:
ÜBUNG:
- Setzen Sie sich auf einen Stuhl, den aufrechten Rücken an die Stuhllehne gelehnt.
- Hanteln mit einem Gewicht von jeweils 1,5 kg sind dabei an den Fußgelenken befestigt.
- Führen Sie nun wiederholte Beugebewegungen mit der Hüfte aus, das Knie bleibt dabei gebeugt.
50 Bewegungen auf jeder Seite pro Tag.
- Falls bei dieser Übung Schmerzen auftreten sollten, führen Sie die Übung nicht weiter fort.
ÜBUNG:
- Begeben Sie sich in den Kniestand vor Ihr Bett und legen Sie Ihren Oberkörper auf dem Bett ab, die Arme leicht gespreizt.
- Heben Sie nun den Oberkörper an, ohne sich dabei mit den Händen abzustützen, und halten Sie diese Position 2 bis 3 Sekunden.
30 Wiederholungen pro Tag.
- Falls bei dieser Übung Schmerzen auftreten sollten, führen Sie die Übung nicht weiter fort.
Hüfte (Trochanterregion):
ÜBUNG:
- Legen Sie sich auf die Seite, eine Hantel mit einem Gewicht von 1,5 kg ist dabei am Fußgelenk der Körperseite befestigt, welche sich nicht am Boden befindet.
- Heben Sie den Kopf, indem Sie sich mit dem Ellenbogen abstützen und Ihren Kopf in der Hand ablegen.
- Die Position ist stabiler, wenn Sie Ihr unteres Bein dabei beugen.
- Heben Sie nun das Bein an, das die Hantel trägt, und legen Sie es anschließend wieder ab
30 Wiederholungen auf jeder Seite pro Tag
- Falls bei dieser Übung Schmerzen auftreten sollten, führen Sie die Übung nicht weiter fort.
Sportarten mit direktem positiven Effekt auf die Knochen
Bestimmte Sportarten beugen Knochenschwund auf direktem Weg vor. Sportarten, bei denen Kontakt mit dem Boden besteht, der einen positiven Druck auf die Knochen überträgt, sind am vorteilhaftesten.
EINIGE BEISPIELE:
Zu Fuß gehen, Laufen, Tanzen, Tennis, Gymnastik.
Sport fördert das Gleichgewicht
Der Großteil der osteoporotischen Frakturen ereignet sich im Rahmen von Stürzen. Einige Sportarten fördern das Gleichgewicht und die körperliche Flexibilität. Auf diese Weise kann man das Sturzrisiko reduzieren und die Sturzfolgen verringern. Man kann sich beim Stolpern besser fangen und Verletzungen besser abfedern.
EINIGE BEISPIELE:
Thai-Chi, Yoga, Tanz.
Sportarten mit positivem Effekt auf das kardiopulmonale und muskuläre System
Einige Sportarten zeigen keinen direkten Nutzen für die Knochen, helfen jedoch dabei, die Muskelmasse zu erhalten. Sie unterstützen auch das gute Zusammenspiel des gesamten Körpers und helfen einem dabei, fit zu bleiben.
EINIGE BEISPIELE:
Fahrradfahren, Schwimmen, Langlaufski, Aquagymnastik.
Lernen Sie, bei sich zu Hause Gefahren zu vermeiden.
Empfehlungen
Sollten Sie öfters stürzen, so sprechen Sie mit Ihrem Arzt darüber. Es kann sein, dass eine spezifische Behandlung notwendig ist.
- Seien Sie besonders achtsam, wenn Sie Schlafmedikamente einnehmen. Diese schränken Ihre Aufmerksamkeit ein und können so zu Stürzen führen.
- Kontrollieren Sie regelmäßig Ihren Blutdruck. Ein zu niedriger Blutdruck kann beim Aufstehen zu Stürzen führen.
- Seien Sie vorsichtig, wenn Sie müde sind, Müdigkeit kann schnell zu falschen Bewegungen ... und so zum Verlust des Gleichgewichts führen.
- Falls Sie nachts aufstehen müssen, machen Sie das Licht an, um Stürzen im Dunkeln vorzubeugen.
- Führen Sie Ihr Training durch. Körperliche Aktivität bewahrt Ihre Muskeln, kann Ihr Knochenkapital erhalten und fördert insbesondere Ihr Gleichgewicht.
Empfehlungen zur Prävention von Stürzen
- Vermeiden Sie nasse oder rutschige Untergründe (Kacheln, Parkett, Linoleum ...), legen Sie eine Antirutschmatte unter Ihre Teppiche.
- Gut zu Fuß und gute Sicht: Tragen Sie geeignetes Schuhwerk, lassen Sie Ihre Sehfähigkeit regelmäßig kontrollieren und tragen Sie Ihre Brille so oft wie möglich.
- Vermeiden Sie unnötige Wege auf den Dachboden oder hinunter in den Keller.
- Setzen Sie sich nach dem Aufwachen einige Augenblicke auf den Rand Ihres Bettes, bevor Sie aufstehen.
- Seien Sie vorsichtig in Bezug auf Ihre Haustiere.
- Steigen Sie nicht auf einen Stuhl oder einen Hocker, benutzen Sie stattdessen lieber eine stabile Trittleiter.
- Wachsen Sie Ihre Treppen nicht und versehen Sie sie zu jeder Seite mit einem Geländer, um das Hoch- und Runtersteigen zu erleichtern.
- Versperren Sie Durchgangswege nicht mit Gegenständen (Pflanzen, Beistelltische, Verlängerungskabel ...), benutzen Sie lieber ein schnurloses Telefon.
- Befestigen Sie Haltestangen und rutschfeste Matten in der Dusche oder in der Badewanne.
- Sorgen Sie dafür, dass Sie über eine ausreichende Beleuchtung im gesamten Haus verfügen und dass Ihr Schlafzimmer ausreichend geheizt ist.
Das Ziel der Osteoporosebehandlung ist die Reduzierung des Risikos für Frakturen bei Patienten mit einem deutlich erhöhten Risiko. Die Behandlung muss sich dabei an diesem Risiko orientieren. Zu den vorbeugenden Maßnahmen gehören eine abwechslungsreiche Ernährungsweise mit einer ausreichenden Kalziumzufuhr sowie eine regelmäßige körperliche Aktivität, die konsequent aufrechterhalten wird. Prävention von Stürzen ist, wenn sie durchführbar ist, für gebrechliche Menschen sinnvoll.
Eine medikamentöse Gabe von Kalzium oder Vitamin D sollte bei Menschen mit einem entsprechenden Mangel erfolgen. Sie ist nicht zur Behandlung einer Osteoporose ausreichend. Sie ist jedoch wichtig als Ergänzung der Osteoporosebehandlung.
Innerhalb der letzten Jahre hat die medikamentöse Behandlung der Osteoporose große Fortschritte verzeichnet: Heute stehen verschiedene Medikamente zur Verfügung, die ihre Wirksamkeit bei der Reduzierung des Risikos für osteoporotische Frakturen klar unter Beweis gestellt haben.
Empfehlungen
Medikamente zur Behandlung der Osteoporose müssen, genau wie Medikamente gegen Bluthochdruck, regelmäßig und langfristig eingenommen werden. Das bedeutet nicht, dass Sie „ihr ganzes Leben“ lang dasselbe Medikament einnehmen müssen.
Hinweis: Fast die Hälfte der Patienten beenden die Einnahme ihrer Medikamente während des ersten Jahres nach der Verschreibung. Um von den Medikamenten profitieren zu können, ist dies jedoch vollkommen unzureichend.
Ihr Arzt wird Sie hinsichtlich der Wahl der für Sie am besten geeignetsten medikamentösen Behandlung beraten.
Ihr Arzt wird Ihnen genaue Anweisungen zur Einnahme der Medikamente geben. Bitte halten Sie diese genau ein, denn die Wirksamkeit und gute Verträglichkeit der Medikation hängt davon ab.
Grob unterscheidet man zwischen 3 wichtigen Medikamententypen mit unterschiedlicher Wirkungsweise:
1. Medikamente, die den Knochenschwund verlangsamen
• Hormonale Behandlung der Menopause (Östradiol, das oral, kutan oder nasal verabreicht wird), die sich mittlerweile aufgrund ihres Nutzen-Risiko-Verhältnisses auf jene Frauen beschränkt, die unter Symptomen im Zusammenhang mit der Menopause leiden.
• Raloxifen zur täglichen Einnahme, ein Medikament, das sich nicht nur positiv auf das Skelett auswirken kann, sondern auch einen vorbeugenden Effekt gegen Brustkrebs haben kann. Aufgrund seiner Eigenschaften wird seine Verschreibung bei Frauen bis 70 Jahren von den Krankenkassen übernommen.
• Die Familie der Bisphosphonate (Aledronat, Risedronat, Ibadronat, Zoledronsäure), die derzeit die Referenzgruppe darstellt, wird je nach Behandlung einmal pro Woche oder pro Monat in Tablettenform oder alle drei Monate als Injektion oder jährlich als Infusion verabreicht. Einzig oral verabreichtes Alendronat und Risdronat sowie intravenös verarbreichte Zoledronsäure werden erstattet.
• Denosumab, verabreicht alle sechs Monate per subkutaner Injektion. Dieses Medikament wird in Anschluss an Bisphosphonate erstattet.
2. Eine Behandlung zur Anregung der Knochenbildung
• Teriparatid (Parathormon) zur täglichen subkutanen Injektion für eine maximale Dauer von 18 Monaten zur Behandlung der schweren Osteoporose. Dieses Medikament wird bei Patienten erstattet, die bereits mindestens zwei Wirbelfrakturen erlitten haben.
3. Behandlung, die sich auf die Knochenbildung und -resorption auswirkt.
• Strontiumranelat ist ein Medikament zur täglichen Einnahme. Es wird im Rahmen einer Sekundärtherapie für Patienten erstattet, bei denen Bisphosphonate kontraindiziert sind oder nicht vertragen werden und bei denen keine thromboembolische Venenrisiken bestehen. Die Erstattungsrate liegt bei 30 %.
› Erstattung in Frankreich
Nutzen-Risiko-Verhältnis der Behandlung
Ihr Arzt vergewissert sich im Laufe der weiteren Kontrolltermine, dass Sie Ihre Medikamente regelmäßig einnehmen, und kann gemeinsam mit Ihnen nochmals die Einnahmemodalitäten, die sich direkt auf die Wirkungsweise auswirken, besprechen.
Die Densitometrie ist nicht das einzige Element, anhand dessen sich die Wirksamkeit der Behandlung im Hinblick auf das Auftreten von Frakturen feststellen lässt. Doch schwankende Ergebnisse bei der Densitometrie helfen dem Arzt bei der Entscheidung für oder gegen eine Fortsetzung der Behandlung, wenn diese nach einer Behandlungssequenz von 3 bis 5 Jahren neu getroffen wird.
Zum weiteren Einsatz bestimmter Medikamente kann Ihr Arzt außerdem Markerwerte im Blut oder Urin nutzen, welche die Aktivitäten der Knochenbildung- oder resorption widerspiegeln. Der Nutzen dieser Markerwerte liegt insbesondere in der Tatsache, dass sie sich schnell verändern: So lässt sich die Wirkung der Behandlung auf die Knochen nach nur einigen Monaten Medikamentengabe einschätzen.
Die mit der Medikamenteneinnahme verbundenen Risiken hängen von den Eigenschaften des einzelnen Medikaments zusammen. Sie können je nach Ihrem Gesundheitszustand zur Kontraindikation des Medikaments führen oder zu einer spezifischen Überwachung seiner Verträglichkeit, um seltene unerwünschte Wirkungen frühzeitig aufspüren zu können. Sie können eine regelmäßige Überwachung durch Ihren Arzt notwendig machen, der sich so bei jedem Kontrolltermin über das weiterhin günstige Nutzen-Risiko-Verhältnis zur Fortführung der Behandlung vergewissern kann.